Abschlussbericht:
#etwaslaeuftfalsch
Drei Kampagnen gegen
Gewalt an Frauen
Edition 2, Tirol
Künstlerische und aktivistische Plakate
Die Kampagne #etwaslaeuftfalsch thematisiert Gewaltverbrechen gegen Frauen. Die Plakate der drei Künstler:innen Aldo Giannotti, Stefanie Sargnagel und Kateřina Šedá setzen sich mit unterschiedlichen Aspekten von geschlechtsspezifischer Gewalt auseinander. Die Motive wurden in enger Zusammenarbeit und in engem Dialog mit Organisationen, die im Bereich Opferschutz und Prävention tätig sind entwickelt. Dieser Austausch zwischen Künstler:innen und Expert:innen ist wesentlicher Bestandteil von #etwaslaeuftfalsch.
Drei Kampagnen mit insgesamt fünf Motiven sind für Tirol entstanden. In all ihrer Unterschiedlichkeit, bedienen sich alle einem sarkastischen Humor, der es erlaubt über dieses Thema in einer direkten und vielschichtigen Weise zu sprechen.
Der öffentliche Raum in Tirol
#etwaslaeuftfalsch transformiert den uns alltäglich umgebenden öffentlichen Raum der Städte und Dörfer und nutzt Plakatflächen, die sonst zu Werbezwecken verwendet werden, um Gespräche zu initiieren, Bewusstsein zu schaffen und so gemeinsam transformative Prozesse einzuleiten. Die Plakate irritieren, weil sie im Gegensatz zur Werbung nicht eindeutig zuzuordnen sind und doch eine eindeutige Nachricht vermitteln: Sexismus, Mehrfachdiskriminierungen und Gewalt an Frauen gehen uns alle an.
Aufbauend auf der ersten Edition, die in Südtirol entwickelt wurde, entstehen 2022 drei Kampagnen gegen Gewalt an Frauen speziell für den Raum Tirol. Die Plakate sind an Haltestellen, auf Werbetafeln und in öffentlichen Verkehrsmitteln vom Außerfern bis Osttirol sichtbar.
Methode: Teilen und Verbreiten
Ziel der Kampagne ist es, die Plakate auch zukünftig weiterzuverbreiten und Kompliz:innen für die Fortführung in anderen Städten und Regionen Europas zu finden. So wird der Fundus an Plakaten stetig erweitert. Alle Motive beider Editionen stehen zum Download auf der Webseite bereit. Sie stehen unter der Creative Commons Lizenz und können gratis heruntergeladen und ausgedruckt werden. Die Plakatkampagne #etwaslaeuftfalsch im öffentlichen Raum erreicht Menschen während sie ihren alltäglichen Wegen nachgehen. Um die Auseinandersetzung mit dem Thema zu vertiefen und eine intensivere Beschäftigung zu ermöglichen, wird in Tirol ein Vermittlungsprogramm angeboten.
In Innsbruck hat am 14. Oktober 2022 gemeinsam mit Gotthard Bertsch von den Mannsbilder Tirol und am 25. November 2022 gemeinsam mit Katharina Hölbing vom Verein Frauen gegen VerGEWALTigung ein Haltestellengespräch stattgefunden.
Dabei ging es um folgende Fragen: Was hat es mit Kunst im öffentlichen Raum auf sich? Wie werden die Flächen bespielt? Mit welchen Bildern und Botschaften werden wir konfrontiert? Welches gesellschaftsrelevante Ziel streben die Plakate und an und worin liegt ihr Potential? Was lösen die Plakate in uns aus und wie können wir über Gewalt an Frauen sprechen?
Am 12. Oktober 2022 wurde die Kampagne in einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentiert.
Ein Projekt von Lungomare entwickelt im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum Tirol.
Plakate von
Aldo Giannotti,
Stefanie Sargnagel,
Kateřina Šedá
in Zusammenarbeit mit
Frauen gegen VerGEWALTigung,
Frauenzentrum Osttirol,
Mannsbilder Tirol
kuratiert von
Angelika Burtscher,
Veronika Hackl,
Daniele Lupo
Weitere Informationen unter: etwaslaeuftfalsch.it
Hier der komplette Abschlussbericht von Lungomare zum Download.
Quelle Beitragsfoto: © Daniel Jarosch